Wie frei ist der Mensch in seinen Entscheidungen?
Eine Plenumsveranstaltung der Deutschkurse der Q11
Alle Deutschkurse der Q11 fanden sich am 19.05.2022 zu einer Plenumsveranstaltung im neuen A-Bau ein. Nach einem zusammenfassenden Vortrag zur Zeitgeschichte des 19. Jahrhunderts wurden gelungene und teilweise kreative Ergebnisse aus dem Unterricht der letzten Wochen präsentiert und so jede behandelte Literaturepoche mit ihren Grundmerkmalen wiederholt und in Zusammenhang gebracht.
In jeder literarischen Epoche spielt die Frage „Wie frei ist der Mensch in seinen Entscheidungen?“ eine zentrale Rolle. Deshalb versetzten sich die SchülerInnen vorab in verschiedene literarische Figuren, um die Frage aus unterschiedlichen Perspektiven zu reflektieren. Auf kompetente Weise stellten sich ausgewählte SchülerInnen als Faust, Effi Briest, Iphigenie und Co. vor, erklärten, in welchem Konflikt sie sich befinden, und erläuterten ihre Handlungsweise. Versiert wurden die Entscheidungen anderer Figuren kritisch hinterfragt und Stellung zu diesen genommen. Erik P. zog auf die Frage, was man aus dieser Diskussion nun für sich mitnehmen könne, das Fazit, dass Literatur Konflikte sowie den Umgang mit jenen aufzeige und man aus den Handlungen der Figuren Rückschlüsse für das eigene Leben ziehen und so aus der Literatur lernen könne.
Abschließend wurde die Diskussionsfrage in die aktuelle Zeit geholt und die SchülerInnen erläuterten, welche Konflikte sie austragen und welche äußeren Faktoren dabei ihr Handeln bedingen. In diesem Kontext wurde beispielsweise der Spagat zwischen Freizeit und Lernzeit, aber auch die Berufswahl (folge ich hier meiner Passion oder materiellen Bedürfnissen?) angesprochen. Die Schülerin Paula P. schlussfolgerte, dass die Gesellschaft aufgrund sich wandelnder Normen und Werte in einigen Aspekten einen wesentlich geringeren Einfluss auf das menschliche Handeln habe. Insgesamt müsse der gesellschaftliche Druck in bestimmten Bereichen jedoch noch massiv zurückgehen, damit der Mensch noch freier in seinen Entscheidungen werden könne.
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