Digitale Welten im Klassenzimmer
Schüler werden am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach zu Lehrern
Am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach standen zwei Tage lang die Chancen und Risiken der Digitalisierung im Mittelpunkt. Besonderes Highlight: Nicht Lehrer, sondern ältere Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 11 übernahmen die Rolle der Lehrenden und gestalteten Workshops zu Themen wie dem respektvollen Umgang im Internet, Datensicherheit, digitale Spiele und soziale Netzwerke.
Hierfür wurden ältere Schülerinnen und Schüler als sogenannte Netzgänger ausgebildet, um die Inhalte der Lerneinheiten eigenständig an die jüngeren Jahrgänge weiterzugeben. Diese Methode verfolgt das Ziel, die jüngeren Schüler auf Augenhöhe anzusprechen und Themen wie Cybermobbing, Datenschutz und Onlineverhalten aus einer Perspektive zu beleuchten, die für sie besonders greifbar ist. „Es war eine tolle Erfahrung, selbst vor der Klasse zu stehen und mein Wissen weiterzugeben“, berichtete Jana, ein Schülerin der 11. Jahrgangsstufe, der den Workshop „Resp@kt“ leitete. „Ich habe gemerkt, dass die Jüngeren offener und ehrlicher sind, wenn sie mit uns sprechen, weil wir ähnliche Erfahrungen gemacht haben.“
Die positive Resonanz auf die Workshops der Netzgänger war spürbar – sowohl bei den jüngeren als auch den älteren Schülern. Die Sechstklässler schätzten die praxisnahen Inhalte und die Möglichkeit, offen über ihre Erfahrungen und Fragen zu sprechen. Die Peer-Lehrer lobten die Chance, Verantwortung zu übernehmen und ihre Fähigkeiten im Bereich Präsentation und Kommunikation zu schulen.
„Unsere Schüler lernen nicht nur Inhalte, sondern übernehmen auch eine aktive Rolle in der Gemeinschaft“, erklärt der Projektleiter Martin Pohl. „Das Peer-Learning-Konzept ist besonders wertvoll, weil es eine einzigartige Verbindung zwischen den Jahrgängen schafft und die Schüler motiviert, voneinander zu lernen.“
Die Präventionstage am Egbert-Gymnasium-Gymnasium zeigten eindrucksvoll, wie wichtig digitale Bildung ist – nicht nur im Hinblick auf technische Kompetenzen, sondern auch auf soziale und ethische Fragestellungen. Die Workshops boten den Schülern die Möglichkeit, sich kritisch mit ihrer digitalen Umwelt auseinanderzusetzen und bewusster mit den Herausforderungen der Digitalisierung umzugehen.
Die Schule plant, das Peer-Konzept auch in Zukunft weiterzuführen und in weiteren Jahrgangsstufen anzuwenden. Denn eines steht fest: Die digitale Welt wird nicht verschwinden – und umso wichtiger ist es, dass die Schülerinnen und Schüler frühzeitig lernen, sich sicher und verantwortungsvoll darin zu bewegen.
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