Keine Macht den Drogen
Kriminaloberkommissarin Ott hält Vortrag am Egbert-Gymnasium
Münsterschwarzach. Zum Thema „Sucht“ informierte Heike Ott von der Kriminalpolizei Würzburg die Elftklässler des Egbert-Gymnasiums. Die Polizistin erläuterte den Jugendlichen einen gefährlichen Teufelskreis: Was mit einem Genuss beginnt, führt häufig zu Missbrauch und Gewöhnung. Die nächste Stufe besteht dann in der Abhängigkeit, wenn man keinen willentlichen Einfluss mehr darauf hat, sondern einen bestimmten Stoff einfach braucht.
Die Zahlen im Zusammenhang mit illegalen Drogen sind alarmierend: 4580 Anzeigen gab es in Unterfranken im letzten Jahr wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, damit geht etwa jede zehnte Straftat in Unterfranken auf Drogenmissbrauch zurück. 29 Prozent des Beschuldigten sind unter 21 Jahren, 450 Beschuldigte im Alten zwischen 14 und 18. Bedenklich ist auch der Anstieg der Todesfälle: 22 Drogentote gab es im letzten Jahr in Unterfranken.
Einen wichtigen Appell hatte die Polizeibeamtin für die Jugendlichen parat: „Wenn jemand das Bewusstsein verliert, dann darf man ihn nicht irgendwohin legen und alleine lassen, sondern man muss den Rettungsdienst verständigen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass er zum Beispiel an Erbrochenem erstickt.“ Anschließend äußerte sich die Expertin zu den Straftatbeständen: „In Bayern gibt es im Falle des Besitzes illegaler Drogen eine Anzeige, egal, um welche Menge es sich handelt.“ Zu einem Verbrechenstatbestand wird die Tat, wenn bei dem Konsum Kinder gefährdet werden könnten, etwa auf Spielplätzen. Der Konsum illegaler Drogen kann auch dazu führen, dass man den Führerschein erst später machen darf. Häufig muss man eine Drogenfreiheit für ein halbes oder ein ganzes Jahr nachweisen. Dies gilt auch, wenn man den Führerschein nach Drogenmissbrauch verloren hat.
Zur geplanten Legalisierung des Cannabis-Konsums meinte die Polizistin, dass sich das Problem möglicherweise auf die Zunahme von illegalen Autofahrten verlagern wird. „Wenn Cannabis leichter und straffrei erhältlich sein wird, dann werden sicher mehr Menschen unter dem Einfluss von Cannabis Auto fahren, was natürlich illegal bleibt.“
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