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Aktuelles

Autor Christian Duda liest vor Schülern des Egbert-Gymnasiums

 „Ich bin ein deutscher Autor, aber ich bin kein Deutscher – eine seltsame Erfahrung“, so Christian Duda, der als Sohn einer Österreicherin und eines Ägypters einst in Stuttgart zur Schule ging. Vor den Zehntklässlern des Egbert-Gymnasiums las er in einer Videokonferenz aus seinem viel beachteten Roman „Milchgesicht“. Die Erfahrung des Andersseins, die der Autor in seiner Kindheit und Jugend machen musste, verbindet ihn mit seiner Hauptfigur „Sepp“, der krank zur Welt kommt und ohne die Eltern bei einer Tante aufwächst.

Und was bedeutet es bis heute, anders zu sein? Über diese Frage diskutierten die Zehntklässler zusammen mit dem Autor, wobei die Schüler das Schicksal der Hauptfigur in den Bereich des Mobbings einordneten. Duda grenzte die Erfahrung von Sepp allerdings von der heutigen Verwendung des Begriffs „Mobbing“ ab. Menschen fühlen sich dadurch zusammengehörig, dass sie sich von anderen abgrenzen. „Das Spannende an Sepp ist, dass uns das Anderssein zufälligerweise treffen kann, denn die angeborene Blutkrankheit hat er sich ja nicht ausgesucht.“

Wie es der Hauptfigur persönlich dabei geht, das breitet der Erzähler allerdings nicht aus: „Ich erzähle selten, was jemand empfindet – das hat uns Hollywood aufgezwungen. Warum erzählt man nicht, dass man zu Hause geschlagen wird? Weil man kein Mitleid haben will, weil man nicht als Opfer gelten will. Was der Sepp empfindet, das darf jeder für sich beantworten, ich schreibe das nicht.“  Das Gespräch weitete sich anschließend auf das Thema „Intoleranz“ aus. Duda wandte sich dagegen, wenn kleine Mädchen ein Kopftuch tragen sollen. Anschließend ging es noch um die sozialen Medien: „Wenn drei Jungs zusammenstehen, dann sagt einer mal Blödsinn. Auf Facebook ist die gleiche Unterhaltung ewig präsent – deswegen würde ich die sozialen Medien am liebsten verbieten.“ Mit dieser These stieß er naturgemäß auf Widerspruch bei den Jugendlichen, was zu einer lebhaften Diskussion führte. Die Moderation hatte Dr. Herbert Müller inne, der Kontakt zu dem Autor war über die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hergestellt worden.

Wer sich näher über den Übertritt an das Egbert-Gymnasium informieren möchte, hat dazu am nächsten Sonntag, den 14. März, die Gelegenheit: Zwischen 15 und 17 Uhr findet der virtuelle Tag der offenen Tür statt. Nähere Informationen gibt es unter www.egbert-gymnasium.de. Ein persönliches Gespräch kann gerne über das Sekretariat (Tel. 09324/20260) vereinbart werden.

 

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