Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Wie viel ist genug?

Politiker und Kirchenvertreter diskutieren mit EGM-Schülern über Wirtschaft und Klimaschutz

Münsterschwarzach. „Nachhaltigkeit und Suffizienz“, unter diesem Motto stand eine Podiumsdiskussion am Egbert-Gymnasium. Eingeladen waren namhafte Vertreter aus Politik und Kirche: Schwester Beate Krug von den Oberzeller Franziskanerinnen, P. Christoph Gerhard, der Cellerar der Abtei Münsterschwarzach, Astrid Hake vom „Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit“, die Bundestagsabgeordneten Dr.  Anja Weisgerber (CSU) und Markus Hümpfer (SPD) sowie Stefan Weidinger (Die Grünen). Moderiert wurde die Veranstaltung von Hermann Schweiger vom „Bündnis Zukunftsklima“.

In Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit geht die Abtei Münsterschwarzach seit Jahrzehnten mit gutem Beispiel voran. Pater Christoph bezog sich in einem Redebeitrag auf die Regel des heiligen Benedikt. Demnach ist die „discretio“, das rechte Maß, ein wichtiges Motto des Ordenslebens. Im Alltag erkenne man das zum Beispiel daran, dass es an drei Tagen in der Woche in der Abtei kein Fleisch zu essen gibt. Ein Mönch verursache nur ein Drittel des CO2-Fußabdrucks als jemand, der nicht im Kloster lebe, da man durch ein Leben in Gemeinschaft einfach vieles teilen könne.

Die interessierten Oberstufenschüler der zwölften Jahrgangsstufe stellten den Politikern Fragen dazu, wie wirtschaftliches Wachstum möglich ist, ohne den Kohlendioxid-Ausstoß zu erhöhen. In den Antworten wurden die unterschiedlichen Akzente der Parteien deutlich: Während Anja Weisgerber (CSU) dabei auf Anreize und den Emissionshandel setzt, forderte Markus Hümpfer (SPD) die Umverteilung des Vermögens. Stefan Weidinger (Grüne) sprach von „sanftem Zwang“, der nötig sei, um bei der Mobilität und beim Heizen zu einer Verhaltensänderung der Verbraucher zu gelangen. Die Schüler appellierten an die Politiker, dass der öffentliche Personennahverkehr attraktiver und das Bahnfahren berechenbarer wird, sodass es auch auf dem Land eine echte Alternative zum Autofahren wird. Schwester Beate gab zu bedenken, dass auch jeder Einzelne etwas tun könne, um Ressourcen zu schonen: „Ich trinke kein Wasser mehr aus Plastikflaschen, sondern nur noch aus der Leitung.“

  • Erstellt am .