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Aktuelles

Spaltung überwinden

Clemens Tangerding stellte am EGM sein neues Buch vor

Zu einer viel beachteten Lesung kam Clemens Tangerding an das Egbert-Gymnasium zurück, wo er einst sein Abitur abgelegt hat. Der promovierte Historiker stellte sein Buch „Rückkehr nach Rottendorf“ vor, in dem sich mit der Frage beschäftigt, wie die Polarisierung in unserem Land überwunden werden kann. Tangerding stammt aus Rottendorf, hat in den Jahren des Studiums in Großstädten gelebt und ist nun wieder in Brandenburg auf dem Land ansässig. Dort entdeckte er viele Strukturen wieder, die er aus seinem Heimatort Rottendorf kannte. Darauf spielt auch der Buchtitel an, der durchaus als Empfehlung zu verstehen ist.

Tangerding beschreibt in seinem Buch, dass sich die linksliberale Stadtbevölkerung von den eher konservativ geprägten Menschen auf dem Land entzweit hätten. Während sich viele Linksliberale, zu denen er sich auch selbst zählt, in einen „Debattenraum“ zurückziehen, bewegen sich die Menschen auf dem Land bei Feuerwehr und Sportvereinen in einem konkreten „Erfahrungsraum“: Sie packen die Probleme an, wo sie entstehen, ohne nur theoretisch darüber zu diskutieren. Dabei gehen sie pragmatisch vor und grenzen niemanden aufgrund eines Parteibuchs aus. Ein ähnliches Vorgehen empfahl er auch Großstädtern beim Umgang mit vermeintlichen AfD-Wählern.

Anschließend entwickelte sich eine rege Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern der 11. und 12. Jahrgangsstufe, und zwar darüber, wo die Grenzen des Dialogs sind. Wenn Nazi-Parolen verwendet werden oder Hetze gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen stattfindet, geht es schließlich und Straftatbestände. Tangerding empfahl, dass die Menschen gemeinsam aktiv werden und ihren Lebensraum gestalten – ähnlich wie es früher bei „Wetten dass?“ durch die Saalwette geschah. Übertragen auf die Schule fragte Tangerding die Schüler, wie sie selbst ihre Lebenswelt am EGM aktiv gestalten könnten. Auch ging es um die Frage, wie frei Schüler ihre Meinung sagen können und ob sie Angst hätten, dass Kritik negativ ausgelegt wird. Auf diese Art und Weise suchte Tangerding mit Schülern und Lehrkräften neue Wege, wie das demokratische Bewusstsein und der Dialog gestärkt werden können.

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