Was trägt mich durch Krisenzeiten?
Gäste von EGM-Alumni geben eindrucksvolle Antworten
Münsterschwarzach. „Durchhalten – Aushalten – Gehalten“ war das Thema einer Podiumsdiskussion am Egbert-Gymnasium, bei der ehemalige Schüler und Lehrer über ihre persönlichen Durchhaltemomente im Leben berichteten. Die Alumni-Gruppe des Egbert-Gymnasiums hat die Schulfamilie und alle Interessierten zu dieser Veranstaltung eingeladen, um eine Möglichkeit für Begegnungen und Austausch zu schaffen, und hat mit diesem Thema offensichtlich den „Nerv der Zeit“ getroffen. Etwa 100 interessierte Zuhörer verfolgten gespannt den Erzählungen der vier Gäste.
Julius Rümmele, der junge Moderator und ebenfalls EGM-Absolvent, hatte sich tief in die jeweiligen Themen eingearbeitet und Peter Spielmann zu seinen Hilfsprojekten in Syrien und dem Libanon befragt. Die oft bedrückenden Erfahrungen angesichts der anhaltenden Not der Menschen verarbeitet der Theologe in Gedichten und Texten. Bildhaft erzählte er von den Waisenhäusern, Armenspeisungen und christlichen Hilfseinrichtungen, die er persönlich besucht, um die Spendengelder dorthin zu bringen. Den Erlös des Abends mit der stattlichen Summe von 450 Euro wird er für seine nächste Reise in die Krisengebiete mitnehmen können.
Sr. Dr. Katharina Ganz, die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, kämpft einen ganz anderen Kampf, nämlich den für die Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche. Sie setzt sich dafür ein, dass auch Frauen ihre Berufung prüfen dürfen und in Weiheämtern zugelassen werden. Der Glaube trägt die Ordensschwester und gibt ihr die Kraft und den Mut, ihren Weg weiterzugehen und auch mal unkonventionelle Wege zu beschreiten.
Agnes Binzenhöfer zog die Gäste mit ihrer Geschichte in den Bann, denn sie musste während der Abiturphase schlichtweg ums Überleben kämpfen und brauchte ein Jahr, um sich nach einer seltenen Stoffwechselerkrankung wieder zu erholen und ein einigermaßen normales Leben zu führen. Mit großer Klarheit und innerer Stärke sprach sie über die prägendste Zeit in ihrem Leben, und dass Familie und Freunde, aber auch der Glaube daran, dass alles wieder gut wird, sie diese Zeit haben durchhalten lassen.
Gerade mal 20 Jahre alt, hat Moritz Mosandl schon vier Verletzungen hinter sich und hält trotzdem an seinem Traum Fußballprofi zu werden, fest. Ihn lässt der Gedanke durchhalten, dass er sich später nicht einmal sagen muss, er hätte nicht alles gegeben und versucht, sein Ziel von einer Profi-Karriere zu verfolgen. Unterstützung bekam er in der Zeit der Reha von seinem Verein Bayern München, den Freunden und der Familie, die ihm halfen durchzuhalten. Angeregte Gespräche in den Pausen und nach der Veranstaltung zeigten, dass die Themen viele der Gäste bewegt haben und das Alumni-Team eine gelungene Auswahl der Gesprächspartner getroffen hat.
Zum Foto:
Verzweifeln ist keine Option: Das Ehemaligen-Netzwerk des Egbert-Gymnasiums lud vier Gesprächspartner ein, die Krisenerfahrungen bewältigen müssen. Unser Bild zeigt Moritz Mosandl, Eva Müller, Agnes Binzenhöfer, Peter Spielmann, Schwester Katharina Ganz, Julius Rümmele, Sabine Weidt und Alexander Dobler. Foto Emilia Weidt.
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