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Aktuelles

Frau Sabine Eujen verstorben

Am 23. November verstarb unsere langjährige ehemalige Lehrerkollegin Frau Sabine Eujen.

Dass sie an dem Tag heimgerufen wurde, an dem sich die Schul- und Klostergemeinschaft zum Fest der Hl. Felizitas versammelte, mag ein Zeichen sein für ihre Verbundenheit zu dem Ort, an dem sie 24 Jahre lang lehrte und wichtige Akzente setzte.

Sabine Eujen unterrichtete ab 1985 Mathematik und Evangelische Religion am EGM. In den 1980er Jahren trug sie das neue Schulkonzept, in dem Neigungsfächer eine wichtige Rolle spielten, als Betreuerin für die Mittelstufe entscheidend mit. Sie prägte das religiöse und ökumenische Leben der Schule durch unzählige Gottesdienste in den drei Münsterschwarzacher Kirchenräumen. Weltgewandt und offen für Neues war sie ebenso im Bereich der Fahrten und Exkursionen aktiv, so etwa in der Mitarbeit am USA-Austausch der Schule. Aber genauso die Einkehr, das Zur-Ruhe-Kommen im Schulalltag, die Atempausen inmitten der Hektik waren ihr ein Anliegen und ein Auftrag, der sich sehr gut mit dem „Ora et labora“ einer Benediktinerschule verbindet. Niedergeschlagen hat sich dieses Interesse in ihrem Buch „Wenn Engel in die Schule gehen“ von 2007, das damals sogar in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

Verbunden wird der Name Sabine Eujen aber stets bleiben mit einem besonderen, von ihr ins Leben gerufenem Projekt, dem „PrayNet“. Eher durch Zufall entstand diese Idee in einem ökumenischen Gesprächskreis: Gebete für Menschen in anderen Ländern, besonders in den Entwicklungsländern, aufzuschreiben und zu verschicken, sodass ein weltweites Gebetsnetz entsteht. Das Netz wurde schnell größer, die verschickten Gebete erreichten sechsstellige Zahlen, und die öffentliche Aufmerksamkeit war groß, sei es auf dem ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin oder in TV-Sendungen, die davon berichteten und Sabine Eujen und ihre Schülergruppe einluden.

Sabine Eujen glaubte an die Kraft des Gebets. Sie hatte eine klare Vorstellung davon, was eine christliche Schule jungen Menschen mitgeben soll und schrieb dies dem EGM bei ihrem Abschied 2009 ins Stammbuch: „Hinter all dem Trubel und Jubel stets die Schüler im Blick zu behalten und Sorge zu tragen, dass sie beachtet und geachtet werden. Die Organisation ist für den Menschen da, nicht umgekehrt.“

Ein Netz von Gebeten möge sie umgeben, wenn sie jetzt sanft in die Hände dessen fällt, an den sie geglaubt und den sie jungen Menschen vermittelt hat. R.I.P.

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