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„Ja, es lohnt sich“

61 Abiturienten des EGM bekommen das Reifezeugnis – Regina Pohli und Erik Petersilka mit 1,0

Münsterschwarzach. „Herr, ich komme zu dir, und ich steh´ vor dir so wie ich bin“, sangen die Abiturienten des Egbert-Gymnasiums zu Beginn des Gottesdienstes vor der Zeugnisverleihung. In feierlichem Rahmen bekamen dann 61 Schülerinnen und Schüler in der Abteikirche das Reifezeugnis ausgehändigt. Regina Pohli und Erik Petersilka wurden besonders geehrt, denn sie erreichten die Traumnote 1,0.

Als Lesungstext hatten die Schüler die Geschichte der Emmaus-Jünger aus dem Lukas-Evangelium herausgesucht: Voller Verzweiflung machen sie sich auf den Weg von Jerusalem nach Emmaus und begegnen dabei einem Fremden, der ihnen erklärt, weshalb Jesus sterben musste. Er muntert sie auf, deutet ihnen die Schrift und beim gemeinsamen Abendmahl erkennen sie in ihm Christus.

Die Abiturientin Lilly Strobel nahm in der Predigt den Weg der Emmaus-Jünger als Denkanstoß für den Weg der Schüler bis zum Abitur. Auch da gab es Situationen, in denen man verzweifelt war und Gott nicht erkannte. Es gab viele Gespräche, in denen sicher auch göttliches Wirken zum Ausdruck kam. Am Ende haben die Schüler immer wieder Vertrauen gefasst und schließlich ihr Ziel, das Abitur, erreicht.

Die anschließende Zeugnisverleihung erfolgte in drei Blöcken, organisiert von Barbara Secknus, die sich als Oberstufenbetreuerin äußerst engagiert um ihren Jahrgang gekümmert hatte. Jeweils zwischen den Blöcken wurden die Reden platziert, wobei Schulleiter Markus Binzenhöfer zuerst das Wort ergriff. „Lohnt sich die mühevolle Arbeit bis zum Abitur überhaupt?“, fragte er etwas provokant zu Beginn seiner Ansprache. Schließlich biete der Arbeitsmarkt wegen des Fachkräftemangels auch für junge Menschen ohne Abitur viele Möglichkeiten. „Lohnt es sich da, für all die Klausuren zu lernen, die Facharbeit zu schreiben und sich am Ende den fünf Abiturprüfungen zu unterziehen?“ Zu einer Antwort gelangte er, indem er über den Begriff der Zeit nachdachte: „Manche Arbeitszeit ist nicht mit der Uhr messbar und nicht finanziell auszugleichen. Sie ist immens wertvoll, weil sie zum Beispiel mit einer Hilfe für den Mitschüler oder den kranken Freund einhergeht.“ Binzenhöfer machte deutlich, dass es ihm dabei keineswegs um Selbstaufopferung, sondern um eine Form der Hingabe für den Nächsten gehe. Im Schulalltag gibt es viele Beispiele für derart genutzte Zeit, die bei der Persönlichkeitsentwicklung hilft. So verstanden war die Antwort auf die Eingangsfrage ganz einfach: „Ja, es lohnt sich!“

Auch die Eltern gaben dem Abi-Jahrgang einige Gedanken mit auf den Weg. Sie ließen sich von den drei Buchstaben „EGM“ inspirieren, die zu Beginn „Engel gehen mit“, während der Corona-Zeit „Ein großer Mist“ und am Ende „Es gelingt mir“ bedeuten konnten. Seraphina Gegner, die als Stufensprecherin für den organisatorischen Ablauf zuständig war, lobte schließlich den guten Zusammenhalt innerhalb des Abi-Jahrgangs, der sich sodann zu Sektempfang und Erinnerungsfoto vor der Abteikirche einfand. Anschließend wurde in der festlich geschmückten Turnhalle gebührend gefeiert.

Zu den Fotos:

Sie sind glücklich und haben es geschafft: Die Abiturientinnen und Abiturienten des Egbert-Gymnasiums. Foto Klos

Erik Petersilka und Regina Pohli erreichten die Traumnote 1,0. Foto Klos