Zweiter Bauabschnitt am Egbert-Gymnasium eingeweiht

Der Bau A der Klosterschule wurde nach Fertigstellung nun offiziell gesegnet.

Mit einem feierlichen Festakt und Ehrengästen ist der im Herbst fertiggestellte zweite Bauabschnitt des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach (EGM) eingeweiht worden, bei dem Abt Michael Reepen die neuen Räumlichkeiten segnete. Schulleiter Markus Binzenhöfer dankte dem Schulträger, der Abtei Münsterschwarzach, die durch Abt Michael, Br. Jan Nepomuk als Leiter des Baubüros sowie Br. Jeremia Schwachhöfer als Koordinator des EGM vertreten war, für die Unterstützung der seit 2018 laufenden Generalsanierung. In Bau A befinden sich seit Oktober 2021 die Fachräume für die naturwissenschaftlichen Fächer, Biologie, Chemie, Physik und Informatik.

Unter den Ehrengästen waren auch die Landtagsabgeordnete Barbara Becker, die Stellvertretende Landrätin Doris Paul und der Bürgermeister der Marktgemeinde Volker Schmitt. Ebenfalls dankte der Schulleiter den weiteren am Bau Beteiligten, zu denen Reinhold Jäcklein und Sebastian Sterk vom Architekturbüro Jäcklein zählen sowie der Kooperationspartner Knauf, der sich im Bau A besonders eingebracht habe.

In seiner Ansprache betonte Abt Michael die Tradition, in der die Schule bereits durch ihren Namensgeber Abt Egbert stehe. Im 11. Jahrhundert habe dieser den Ausbau bereits gefördert. „Zur Zeit des Abtes Egbert waren Religion und Naturwissenschaft eins, zumindest ganz eng miteinander verbunden“, sagte der Abt weiter. Wissenschaft und Glaube seien entgegen vieler Ansichten keine Gegensätze, sondern gehörten schon immer zusammen. „Wir wissen, dass die Wissenschaft eine tiefe Quelle der Spiritualität sein kann.“ Besonders dankte er dem ehemaligen Schulleiter Robert Scheller, der maßgeblich für den Beginn der Generalsanierung verantwortlich war und sich besonders für den mathamatisch-naturwissenschafltichen Zweig eingesetzt hatte.

Symbolisch stehe nun der Bau A für diese Verbindung, wurde er doch nach der Wiederbesiedlung von Münsterschwarzach als Brüderoratorium genutzt. Im Zuge der Schulerweiterung kam das Gebäude zur Klosterschule hinzu. Die in den 50er Jahren entstandenen Steinreliefe mit biblischen Szenen, die bis heute erhalten sind, zeigten auch von außen, wie Naturwissenschaft und Religion zusammengehörten. „Sie wissen uns Mönchen liegt viel an unserer Schule an einer heute dem 21. Jahrhundert adäquaten Bildung“, so Abt Michael weiter. Daher freue er sich, dass auch der 2. Bauabschnitt nun so konsequent trotz aller Umstände durchgeführt werden konnte.

Über die Außen- und Innengestaltung berichtete das Architekturbüro Jäcklein, das künstlerisch von Matthias Braun unterstützt wurde. Neben Renovations- und Sanierungsmaßnahmen sei auch darauf geachtet worden, den historischen Charakter des Gebäudes zu erhalten. So seien etwa im Treppenhaus die Steinböden sowie das Geländer geblieben, das allerdings nach den geltenden Sicherheitsstandards überarbeitet wurde. Ebenfalls wichtig sei der Brandschutz in den Fachräumen. Durch die von der Decke fahrbaren Gas- und Stromelemente für Versuche an den Schülertischen habe dieser besondere bauliche Maßnahmen notwendig gemacht.

In den Übungsräumen sind Deckenversorgungssysteme mit Strom und Gas installiert, so dass alle Schülerinnen und Schüler an ihren Plätzen naturwissenschaftliche Experimente durchführen können. Spezielle Tische mit säurefester Keramikoberfläche sorgen dafür, dass auch chemische Experimente keine Probleme verursachen. 

In jedem Stockwerk ergänzte Künstler Matthias Braun besondere Elemente, die neben Sitzgelegenheiten auch den naturwissenschaftlichen Bezug aufnehmen. So stehe ein Schiffsrumpf für die Erkundungsreisen Charles Darwins, ein Apfelbaum für Isaak Newton, ein Riesenrad symbolisch für die Wichtigkeit von Rädern bei Konstruktionen und ein Garagentor für die vielen Tech-Firmen, die sich alle in Garagen gegründet hatten.

Im Anschluss an den Festakt gab es die Möglichkeit, in den einzelnen Fachräumen von Schülerinnen und Schülern die Ausstattung anhand von Experimenten gezeigt zu bekommen. Im Informatikraum wurden mit Codes Problemstellungen aus dem Unterricht vorgeführt, Versuche aus dem Schüleralltag wurden in der Physik präsentiert, in der Chemie zeigte eine 10. Klasse Versuche und die Biologie präsentierte ihre neuen digitalen Mikroskope. Dort konnten sich die Gäste außerdem einen Einblick in die neuen Räumlichkeiten der umfangreichen Präparatesammlung bekommen. An den Kunstwerken inszenierten Schülerinnen und Schüler eine jeweils thematisch passende Theaterperformance.

Die Generalsanierung des EGM erstreckt sich über drei Abschnitte, von denen gerade der letzte in der Bauphase ist. Im ersten Bauabschnitt entstanden in Bau D neue Unterrichtsräume, die Mensa sowie Räume für das Tagesheim und Fachräume für die Kunst. Dort und auch im neuen Bau A ist das gesamte Gebäude mit WLAN ausgestattet. In allen Unterrichtsräumen stehen Beamer zur Verfügung, die über verschiedene digitale Endgeräte angesteuert werden können. Ein Wegenetzsystem, gestaltet von Kunstlehrerin Tanja Seger, durchzieht die Gebäude.

Im aktuellen und letzten Bauabschnitt 3 werden die Bauteile B und E saniert. Im Bauteil B werden die neuen Musikräume entstehen, sowie das neue Lehrerzimmer und weitere Lehrerarbeitsräume. Das Theater in Bauteil E wird technisch auf den neuesten Stand gebracht mit LED-Scheinwerfern und verbesserter Bühnentechnik und bekommt barrierefrei erreichbare Zuschauerplätze. Gleichzeitig wird das Theater sicherheitstechnisch nachgerüstet, so dass dann alle neuen Bestimmungen erfüllt sind. Dieser Bauabschnitt soll bis Sommer 2024 abgeschlossen sein