Modellhafte Museen

Projektseminar Kunst entwirft moderne Architektur.

Münsterschwarzach. Wer ein Haus baut, hat einen Plan, aber nur sehr selten ein Modell. Dies bedauert Matthias Held, Kunsterzieher am Egbert-Gymnasium, denn: „Gerade Menschen, die im Erfassen von Zeichnungen nicht versiert sind, lassen sich von Modellen inspirieren.“ Die Schülerinnen und Schüler des EGM zeigten Projektseminar „Kunst“, welche Ästhetik selbst entworfene Museen entfalten können, wenn man sie im Modell darstellt.

So entwarf die Projektgruppe um Johannes Treml, Kilian Hofmann, Timo Schneider und Xaver Reich ein „Museum unseres Sonnensystems“. Dabei stellt die Grundfläche des Hauptgebäudes, auf welchem die Ikosaeder förmige Kugel thront, eine stilisierte Sternform dar, welche von der von uns Menschen für Navigation benötigte Windrose inspiriert ist. Sie symbolisiert so unsere vergangene/zukünftige Navigation durch den Weltraum und den Entdeckergeist der Menschheit. Der Ikosaeder bildet durch die Schwingung und den symmetrischen Aufbau das Zentrum des Gebäudes. Umgeben wird dieser von den Spitzen der einzelnen Ausläufer, welche jeweils einen Planeten unseres Sonnensystems darstellen sollen. Auf diese Weise wird das ganze Sonnensystem mit einem ständigen Rotieren um die Sonne durch das Äußere des Museums wiedergegeben.

Den Eingang des Museums von Katharina Riedmüller und Viktoria Oppel bildet ein Zylinder, von dem das Gebäude in einer gewundenen Galerie stetig ansteigt, bis es in einen zweiten Zylinder mündet. Für das Modell wurden drei Grundplatten aus Holz ausgesägt und mit Rohren und Heißkleber übereinander gesetzt. Dann wurden Spiegelfolien für die Fensterfronten, in Streifen geschnittene weiße Schnellhefter für die Geländer und runde Hölzstäbchen für die Fassade darauf geklebt. Für den Rasen wurden die Holzplatten mit besonderem Kleber bestrichen und dann einzelne Grasfasern mit viel Druck darauf gesprüht. Der Gehweg besteht aus Sand, der mit Holzleim verrührt vorsichtig auf die Grundplatte aufgestrichen wurde. Zuletzt wurden die Bäume zusammen mit den weißen Figuren aufgeklebt, die die Schüler mit einem 3D-Drucker herstellten. Mit den sonnendurchfluteten Gängen, dem begrünten und begehbaren Flachdach und der hölzernen Fassade könnte der moderne Bau auch nachhaltig gut umgesetzt werden. Vor allem in der Stadt wäre das begrünte Dach gerade in Zeiten des Klimawandels ein schöner Blickfang.

Das Modell von Hannah Groß, Nils Küchenmeister und Julius Jacobi stellt ein Museum dar, das verschiedene Ausstellungen zu unserem Sonnensystem, Planeten oder anderen Galaxien beherbergen kann. Außerdem könnte es als Planetarium genutzt werden. Aus diesem Grund haben die Schüler für ihr Modell eine Kugel als Hauptkörper gewählt, die symbolisch für einen Planeten steht. Sie haben versucht ihre Konstruktion möglichst modern zu gestalten – ein weiterer Grund der Entscheidung für die Kugel. Um die zerklüftete Oberfläche des Planeten zu entwerfen, wurde mit Modelliermasse gearbeitet. Dem Team war wichtig, viel Ausstellungsfläche zu bieten, deshalb ragen sechs Quader aus der Kugel.

Katharina Riedmüller und Viktoria Oppel zeigen ihr Museumsmodell. In den neuen Innenhof vor der Mensa am EGM würde es sich harmonisch einfügen. Foto Dr. Reinhard Klos

 Die Kugel in Form eines Ikosaeders ist das markante Wahrzeichen dieses Museums des Sonnensystems. Dahinter vereinigt haben sich die Schüler des Projektseminars Kunst. Foto Dr. Reinhard Klos