Digitalministerin Gerlach besucht das EGM

Das Egbert-Gymnasium investiert seit Jahren in den Ausbau zur digitalen Schule. Nun wurde auch die Politik darauf aufmerksam.

Bei einem Besuch im Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach (EGM) haben Judith Gerlach, bayerische Staatsministerin für Digitales, und Barbara Becker, Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Kitzingen, Einblicke in die digitalen Aktivitäten der Klosterschule bekommen. Nicht erst seit der Corona-Krise bemühe sich die Schule darin, erklärte Schulleiter Markus Binzenhöfer am Donnerstag. Im Zuge der seit 2018 laufenden Generalsanierung werde die "digitale Schule" schrittweise umgesetzt, so etwa bereits bei der Bauplanung und mit entsprechender technischer Ausstattung in den neuen Klassenzimmern.

Corona habe, so Lehrer Martin Pohl, allerdings natürlich auch den digitalen Unterricht beschleunigt. Ein Vorteil des EGM sei gewesen, dass die Lernplattform "mebis" bei Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern bereits etabliert war. Als "Kaltstart mit Standheizung" bezeichnete das Direktoratsmitglied den Corona-Unterricht. Eine besondere Begleitung zusätzlich zum Unterricht hätten die Schülerinnen und Schüler durch Lerncoaches und das Tagesheim bekommen sowie die Möglichkeit, technische Geräte auszuleihen.

Nach der Rückkehr an die Schule waren für das EGM die Erfahrungen wichtig, von denen zwei Schülerinnen beim Termin berichteten. Lernumfänge wurden entsprechend angepasst, zudem ein Angebot  für Online-Sprechstunden geschaffen, erklärt Pohl weiter. Während der Ferienzeit könnten Schülerinnen und Schüler nun in einem freiwilligen Förderangebot den Unterrichtsstoff in Übungen und durch Begleitung von Lerncoaches nachholen. Über die Möglichkeiten des digitalen Lernens anhand von Videos sprach Andreas Pfister. Der Lehrer und Medienpädagoge zeigte Beispiele aus der Schule, wie Schülerinnen und Schüler ein Thema anhand eines Kurzclips erklären.

Lehrerin Kerstin Höppner stellte die Social-Media-Aktivitäten des EGM vor. Das Ziel: Mit Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben. Mittlerweile habe die Schule über 1.000 Follower auf Instagram. Höppner erläuterte, dass Social Media den Schülerinnen und Schülern vor allem Spaß machen muss. Auf dem seit November 2019 existierenden Account versuche sie das etwa durch Umfragen in Stories. Während des Corona-Lockdowns sie ihr außerdem wichtig gewesen, Gesicht zu zeigen – mit Fotos aus dem Lehrer-Homeoffice. Besonders gelobt wurde im Vorfeld ein Fitness-Video eines Sportlehrers, das von Höppner und Barbara Becker direkt getestet wurde.

Judith Gerlach lobte das EGM als gutes Beispiel in der Digitalisierung von Schulen. Weiter stellte sie die Bemühungen und Pläne des Staatsministeriums vor und gab einen Ausblick auf die kommenden Fördermöglichkeiten. Die CSU-Politikerin erklärte, dass Corona die Digitalisierung vielerorts beschleunigt habe. Nun gelte es, diese weiter voranzubringen. Denn gerade für die Schulen sei es noch unklar, ob nach den Ferien zum Regelunterricht übergegangen werden könne.